Über folgende Meldung von Loek d'Hont, AC5XP aus den USA (d.hont@verizon.net [privat] oder ldhont@matricsrfid.com [Arbeit]) habe ich mich besonders gefreut, denn aus diesem Bericht spricht Kenntnis und Erfahrung. (Danke für die Erlaubnis zur Veröffentlichung).
Er nimmt darin Bezug auf die SEG-Selbstbaustory von Mario, IK0MOZ und geht auch auf die dort geschilderten Probleme (gelegentliches Ausrasten der PLL im A3J-Betrieb) ein. Er bestätigt im übrigen jene häufige Erfahrung unter SEG-Benutzern, daß die Geräte durch Nichtbenutzung "kaputtstehen".
Zunächst meine deutsche Übersetzung, danach das englische Original:
"Mario,
mit großem Interesse habe ich auf den Seiten von DL7AWL Deine
SEG15-Story gelesen. Großartige Leistung! Ich sammle selbst
militärische und sonstige professionelle Funktechnik und habe drei SEG-15
und zwei komplette SEG-100, beide in praktisch neuem Zustand (die SEG 100
habe ich in der Original-Karton-/Plastikverpackung des Funkwerks Köpenick
erhalten und selbst ausgepackt!).
Diese Geräte sind ein ganz besonderer Teil meiner Sammlung, wegen
ihres grandiosen Aufbau- und Schaltungsdesigns. Ich muß sagen, sie
funktionieren außerordentlich gut; excellenter Empfänger und
hervorragende Modulation.
Jedoch sind die verwendeten Bauteile oft von geringer Qualität, vermutlich wegen der Beschränkungen in den ehemaligen Ostblock-Ländern, in denen die meisten dieser Bauteile produziert wurden. Ich hatte wirklich Geräte, die nagelneu aus der Kiste kamen und schon nicht mehr funktionierten, vermutlich wegen der schlechten Teilequalität. Irgendwann in der langen Zeit zwischen der Werksprüfung und meinem Auspacken müssen sie ihren Geist aufgegeben haben. Aber da die Geräte sehr servicefreundlich sind, habe ich alle repariert.
Ein sehr häufiges Problem, das ich fand, ist, daß der PLL-Sythesizer nach der Aufwärmphase instabil wird. Dieses klingt genau wie das Problem, das Du beschrieben hast. Mit der Zeit habe ich zwei Ursachen für dieses Problem gefunden:
Die erste Ursache ist eine schlechte Qualität der Kapazitätsdioden im VCO. Du kannst diese Dioden (ein Bündel von ihnen parallel) sehen, wenn Du die VCO-Abschirmung öffnest (4 Schrauben). Diese Kapazitätsdioden sind von geringer Qualität und verursachen sehr wahrscheinlich das von Dir beschriebene Problem. Wenn Du sie ersetzt, wird das Problem höchstwahrscheinlich behoben sein. Die Dioden können ohne große Probleme ersetzt werden, da in SEG 15 und SEG 100 alles leicht zugänglich ist. Du mußt nur aufpassen, daß Du die Platine nicht überhitzt, denn das Epoxidharzmaterial ist ebenfalls von geringer Qualität und die Kupferbahnen können sich leicht ablösen.
Eine andere Ursache dieses Problems können Geräusche von den 5 Transistoren T 313 bis T 317 in der Signalaufbereitung sein. Diese Transistoren bilden die "Grobeinstellung" des VCO; sie lassen die PLL in mehreren kleineren VCO-Bereichen arbeiten, was das Phasenrauschverhalten des Synthesizers verbessert. Netter Trick! Wenn aber die Transistoren "ein bißchen kaputt" sind oder stark rauschen, modulieren sie das VCO-Steuersignal, mit dem Ergebnis einer Instabilität der eingestellten Frequenz.
Du kannst ziemlich leicht feststellen, ob dies das Problem ist: Die Instabilität zeigt sich dann nur in bestimmten Bandbereichen, nämlich dann, wenn der defekte Transistor durchgeschaltet ist. Wenn er gesperrt ist, kann er dagegen das Steuersignal nicht beeinflussen.
Ich hoffe, diese Hinweise sind eine Hilfe.
73 de Loek d'Hont, AC5XP"
"Mario,
With great interest I have read your SEG15 story at DL7AWL's website. Great job you did.
I myself am a collector of military and other professional HF radios, have three SEG-15s and two complete SEG-100s, both in virtually new condition (the SEG100 modules I personally unpacked out of their original cartons/plastic wrappings from Koepenick Funkwerk!) These radios are a special part of my collection because of their great electronic- and construction design. They work extraordinarily well I must say, excellent receiver and great modulation.
However, the components that were used are generally poor quality, probably due to the limitations in the former east-block countries where most of these components were produced. I actually had units that came like brand-new out of the box not working because of poor component quality. Probably the components gave up between the time the radio was tested in the factory and the time that I unpacked it. But I managed to repair everything, as the radios are very service friendly.
One very common problem I found is that the PLL synthesizer becomes unstable after a period of time when warming up. This sounds like the problem you described. Over time I have found two causes for this problem:
The first cause is poor quality of the varactor diodes in the VCO. You can see these diodes (a bunch of them parallel) when you remove the VCO shield (4 screws). These varactor diodes are of poor quality and are very likely to be the cause of the problem you described. If you replace them with new ones most likely the problem that you describe might be gone. The diodes can be replaced without too many problems, everything is easily accessible in the SEG15 and SEG100. Be careful not to overheat the PWB board when you replace them: the used glass-epoxy board material also is of poor quality. The copper traces come off easily if you are not careful.
Another cause of this problem can be tone (or more) of the 5 transistors T-313 to T-317 in the signalaufbereitung module. These transistors basically are the "coarse" control switches for the VCO, allowing the PLL to work in multiple smaller VCO ranges which improves the phase noise behavior of the synthesizer. Quite a nice trick. However, if the transistors are only slightly bad or noisy, they will modulate the VCO control signal with as a result an instability of the generated frequency.
You can fairly easy determine if this is the problem, because the instability will only show itself in certain band areas, those band areas where the bad transistor is actually in "on" condition. When it is "off", it cannot impact the control signal.
Hope this helps
73, Loek d'Hont AC5XP"